GENERATION Ü65 WÄCHST IN HAMM BIS 2035 UM 22 PROZENT
IG BAU warnt vor Mangel an Seniorenwohnungen
Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Westfalen Mitte-Süd spricht von einer „demografischen
Notwendigkeit“. Es müssten nicht nur zusätzliche Seniorenwohnungen neu gebaut werden.
Auch bei der altersgerechten Sanierung bestehender Wohnungen sei der Nachholbedarf
groß. „Wenn die Rentner-Generation nicht stärker berücksichtigt wird, droht vielerorts schon
in einigen Jahren eine graue Wohnungsnot“, betont Kreft. Dieses Problem werde bereits
jetzt durch die Corona-Pandemie verschärft, weil gerade ältere Menschen einen Großteil
des Tages zuhause verbringen müssten.
Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) biete mit ihrem Programm
„Altersgerecht Umbauen“ zwar Zuschüsse und Kredite. Das Fördervolumen von
150 Millionen Euro in diesem Jahr reiche aber nicht aus, kritisiert die IG BAU. Der Bund
müsse die Förderung mindestens verdoppeln, um das Senioren-Wohnen voranzubringen.
Danach sieht es derzeit allerdings nicht aus: Laut Haushaltsplan stehen für die
altersgerechten Sanierung im nächsten Jahr nur noch 130 Millionen Euro zur Verfügung.
Am Ende stehe die Lebensqualität Tausender Menschen in Hamm auf dem Spiel. „Es kann
nicht sein, dass ein Rentner nur deshalb ins teure Pflegeheim muss, weil eine ambulante
Betreuung an der seniorengerechten Ausstattung der eigenen Wohnung scheitert“, macht
Kreft deutlich.