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Rechtshilfe in Krisenzeiten für Bauleute und Reinigungskräfte in Hamm

Jahresbilanz: 893 Streitfälle bei der IG BAU Westfalen Mitte-Süd

kurzarbeit
08.04.2021 09:00:00
Presse-Archiv

Juristischer Beistand in Krisenzeiten: Die Rechtsschutzexperten der IG BAU Westfalen
Mitte-Süd waren im vergangenen Jahr stark gefragt. Insgesamt 893 Mal kamen die
Beraterinnen und Berater der Gewerkschaft in der Region zum Einsatz. „Vom
Verdienstausfall durch Kurzarbeit über fehlende Atemschutzmasken im Job bis hin zu
Problemen bei der Kinderbetreuung – Corona hatte zahlreiche Rechtsstreitigkeiten auch
in Hamm zur Folge“, so der Bezirksvorsitzende Friedhelm Kreft.

Wegen der Pandemie habe ein Großteil der Beratungen per Telefon stattgefunden – hier
verzeichnete die IG BAU Westfalen Mitte-Süd einen Anstieg um 50 Prozent. „Viele
Streitfälle gab es in der Gebäudereinigung. Beschäftigte klagten über finanzielle Nöte
wegen des niedrigen Kurzarbeitergeldes, Defizite beim Arbeitsschutz oder nicht gezahlte
Löhne in der Quarantäne“, berichtet Kreft. In der Baubranche sei es unter anderem um
vorenthaltene Corona-Prämien und unbezahlte Überstunden gegangen. Ein weiterer
Schwerpunkt sei das Thema Kinderbetreuung gewesen. „Bauarbeiter, Forstbeschäftigte
und Reinigungskräfte können kein Homeoffice machen. Wenn Kitas und Schulen
geschlossen sind, wird das für sie besonders zum Problem“, so Kreft.

Der Gewerkschafter appelliert an Beschäftigte aus den Branchen der IG BAU, sich auch
Pandemie-Zeiten um ihre Belange zu kümmern und die Hilfe der Gewerkschaft zu suchen
„Arbeitgeber dürfen die Krise nicht als Vorwand nutzen, um das Personal um seine
Rechte zu bringen.“

Anspruch auf kostenlosen Rechtsschutz haben alle Gewerkschaftsmitglieder. Weitere
Infos und Termine gibt es in den IG BAU-Büros Hamm (Telefon: 0 23 81 – 1 20 25),
Hagen (Telefon: 0 23 31 – 2 50 21) und Siegen (Telefon: 02 71 – 5 32 55).