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Lohnuntergrenze für 4.170 Dachdecker im Bezirksverband gestiegen

IG BAU: Fachkräfte sollen Tariflohn verlangen | Zusatzrente gesichert

dachdecker
11.02.2021
Presse-Archiv

Mehr Geld im Handwerk: Für die rund 4.170 Dachdecker aus dem Bezirksverband Westfalen-Mitte-Süd gilt eine neue
tarifliche Lohnuntergrenze. Gelernte Kräfte haben seit 1. Januar Anspruch auf einen
Mindestverdienst von 14,10 Euro pro Stunde – 3,7 Prozent mehr als bisher. Das teilt
die IG BAU Westfalen Mitte-Süd mit – und ruft Beschäftigte in der Region zum Lohn-
Check auf. „Auf der aktuellen Lohnabrechnung muss das Plus auftauchen. Wer leer
ausgeht, sollte sich an die Gewerkschaft wenden“, so Bezirksvorsitzender Friedhelm
Kreft.

Die IG BAU appelliert zugleich an Fachkräfte, auf dem deutlich höheren Tariflohn zu
bestehen. Dieser liegt bei 19,12 Euro pro Stunde. „Trotz Pandemie laufen die
Arbeiten im Dachdeckerhandwerk auf Hochtouren. Hier sollte sich niemand unter
Wert verkaufen“, sagt Kreft. Anspruch auf die tarifliche Bezahlung haben
Gewerkschaftsmitglieder, deren Firma Mitglied in der Dachdeckerinnung ist.

Außerdem bleibt die tarifliche Altersvorsorge in der Branche bestehen. „Die
Unternehmen wollten bei der Zusatzrente sparen. Die Folgen für Dachdecker, die
wegen der harten körperlichen Arbeit nur selten bis zum gesetzlichen Rentenalter
durchhalten und nur auf geringe Altersbezüge kommen, wären fatal gewesen. Jetzt
müssen Arbeitgeber sogar einen höheren Rentenbeitrag zahlen“, erklärt IG BAU-
Bundesvorstandsmitglied Carsten Burckhardt. Für Beschäftigte sei damit die tarifliche
Extra-Rente von 94 Euro pro Monat gesichert.

Auch die Vergütungen für Azubis sind zum Januar gestiegen. Sie kommen jetzt auf
780 Euro im ersten, 940 Euro im zweiten und 1.200 Euro im dritten Ausbildungsjahr.