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IG BAU Westfalen Mitte-Süd fordert besseren Schutz von Erntehelfern

spargel
26.04.2021 09:45:00
Presse-Archiv

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Westfalen Mitte-Süd hat die
Einhaltung der Arbeitsschutz- und Hygienevorschriften in der Landwirtschaft angemahnt
„Saisonbeschäftigte in der Region, die in der Ernte und Aussaat arbeiten, tragen ein
besonders hohes Risiko, an Covid-19 zu erkranken. Ein Großteil der Erntehelfer ist nach
wie vor in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Genauso gefährlich ist es, wenn
Beschäftigte in Sammeltransporten zu den Feldern gefahren werden“, kritisiert IG BAU
Bezirksvorsitzender Friedhelm Kreft. Die Unternehmen müssten alles dafür tun, dass die
Branche nicht zum Corona-Hotspot werde. Außerdem seien verstärkte Arbeitsschutz-
und Hygienekontrollen der Behörden notwendig. Saisonbeschäftigte dürften nicht
ungeschützter sein als Menschen, die in Büros oder auf Baustellen arbeiteten.

„Mehrere Corona-Ausbrüche in der Fleischbranche, aber auch auf Bauernhöfen haben
im vergangenen Jahr gezeigt, wie wichtig der Arbeits- und Gesundheitsschutz in der
Pandemie ist“, so Kreft. Die überwiegend aus Osteuropa stammenden Saisonkräfte
sorgten dafür, dass in den Supermärkten Spargel, Erdbeeren und Gurken nicht
ausgingen. Dabei arbeiteten sie zu niedrigen Löhnen und häufig ohne
Krankenversicherungsschutz. Nach einer neuen Regelung können Erntehelfer in diesem
Jahr 102 statt wie bislang 70 Tage lang sozialversicherungsfrei in der Landwirtschaft
arbeiten, was sie in ihrer sozialen Absicherung schlechterstellt, kritisiert die
Gewerkschaft.